Genossenschaftswohnung in Zürich finden: 5 Mythen & die Wahrheit

Eliane
September 9, 2025

Genossenschaftswohnung in Zürich finden: 5 Mythen, die dich davon abhalten

Der ultimative Guide für deine erfolgreiche Wohnungssuche in Zürich

Suchst du eine bezahlbare Wohnung in Zürich? Hier erfährst du die Wahrheit!

Wenn du in Zürich nach einer bezahlbaren Wohnung suchst, führt kein Weg an Genossenschaften vorbei. Doch hartnäckige Mythen halten viele davon ab, sich überhaupt für eine Genossenschaftswohnung in Zürich zu bewerben.

Die Fakten: Ein grosser Teil aller Mietwohnungen in Zürich gehören gemeinnützigen Wohnbauträgern – das sind rund 80'000 Wohnungen! Trotzdem glauben viele, dass Genossenschaften in Zürich für sie unerreichbar sind.

Aber: Das stimmt nicht! Hier sind die 5 grössten Mythen über Wohnbaugenossenschaften in Zürich – und warum sie falsch sind.

Mythos 1: "Ich muss jahrelang auf einer Warteliste stehen"

Die Wahrheit über Wartezeiten bei Genossenschaften in Zürich:

Die Zeiten der Wartelisten sind vorbei. Früher konntest du bei vielen Genossenschaften erst nach jahrelanger Warterei auf einer Warteliste mit einer Genossenschaftswohnung rechnen. Junge Vorstände und neue Vermietungsreglemente räumen jedoch jetzt mit dieser veralteten Strategie auf. Neu publizieren die allermeisten Genossenschaften ihre Inserate öffentlich auf Plattformen wie Homegate, Flatfox oder Newhome. Jeder und Jede kann sich darauf bewerben - und die Wartefrist hat sich erledigt.

Zusätzlich kannst du dich bei vielen Genossenschaften direkt anmelden. Du kommst dann auf eine Liste, aber diese funktioniert nicht chronologisch. Wird eine Wohnung frei, wird aus dem 'Stapel' der Anmeldungen nach einem geeigneten Kandidat oder Kandidatin gesucht. Meist ist die Anmeldung befristet gültig und muss nach einem Jahr oder einem halben Jahr erneuert werden. Das wichtigste ist, dass du dich bei einer Anmeldung gut präsentierst! Hier findest du eine Anleitung, wie so ein Bewerbungsportfolio aussehenn kann, und welche Informationen reinmüssen.

  • Die meisten Genossenschaften publizieren Inserate direkt online (ohne Warteliste)
  • Wenn du dich direkt anmelden kannst, muss die Anmeldung periodisch erneuert werden
  • 'Wartelisten' funktionieren in den seltensten Fällen noch chronologisch

Strategien für kürzere Wartezeiten:

Mehrfach-Anmeldung ist der Schlüssel:

  • Melde dich bei den grössten Genossenschaften gleichzeitig an um deine Chancen zu erhöhen
  • Anmeldungen sind zwar aufwendig, aber kostenlos (Guide für Bewerbungs-Mappen)
  • Mehr Anmeldungen = höhere Chancen auf eine günstige Wohnung in Zürich

Flexibilität zahlt sich aus:

  • Berücksichtige auch Quartiere wie Affoltern, Oerlikon, Altstetten oder Schwamendingen
  • Wohnbaugenossenschaften haben oft Liegenschaften in verschiedenen Stadtteilen

Timing ist alles für öffentlich ausgeschriebene Inserate:

  • Verfolge Neubau-Projekte (Wohnungen werden bereits in der Bauphase ausgeschrieben)
  • Abonniere Newsletter von Genossenschaften, oder unseren Genossenschaftsscout-Newsletter :)
  • Sei SCHNELL wenn du ein ausgeschriebenes Inserat siehst

Insider-Tipp:

Grosse Wohnungen (5+ Zimmer) haben oft kürzere Wartezeiten, da weniger Nachfrage besteht. Perfekt für WGs oder Familien!

Mythos 2: "Nur Familien haben eine Chance bei Genossenschaften"

Die Realität: Singles und Paare sind willkommen!

Wer kann sich für eine Genossenschaftswohnung bewerben:

  • Singles jeden Alters
  • Paare ohne Kinder
  • Studenten und Auszubildende
  • Senioren
  • WGs und Wohngemeinschaften
  • Familien (aber nicht nur!)

Warum dieser Mythos entstanden ist:

Viele Wohnbaugenossenschaften in Zürich haben historisch Familien gefördert, aber heute sind sie für alle offen.

Beispiele für vielfältige Genossenschaftsprojekte:

  • Kalkbreite: Explizit für verschiedene Wohnformen konzipiert
  • Mehr als Wohnen: Bietet altersgerechte und generationenübergreifende Wohnformen
  • Kraftwerk1: Fokus auf nachhaltige Wohngemeinschaften aller Art

Besondere Vorteile für Singles:

  • 1-2 Zimmer-Wohnungen werden weniger nachgefragt als grössere Wohnungen mit 3+ Zimmer
  • Oft bessere Lage als vergleichbare private Wohnungen
  • Community-Gefühl durch Gemeinschaftsräume und Nachbarschaftsaktivitäten

Mythos 3: "Man braucht Vitamin B (Beziehungen), um eine Chance zu haben"

Die Wahrheit: Transparente Vergabekriterien sind Standard

Typische Vergabekriterien bei Genossenschaften:

  1. Anmeldedatum (meist wichtigster Faktor)
  2. Wohnungseignung (Grösse passend zur Haushaltsgrösse)
  3. Bezug zur Genossenschaft (Mitgliedschaft, Engagement)
  4. Soziale Kriterien (bei manchen Genossenschaften)

Warum Vitamin B nicht hilft:

  • Vergabeentscheide werden oft von Kommissionen getroffen
  • Es liegt auch im Interesse der Genossenschaften, neue Interessante Menschen in die Siedlungen zu bringen
  • Rechtliche Vorgaben für gemeinnützige Wohnbauträger

Was wirklich hilft:

Professionelle Bewerbung:

  • Vollständige Unterlagen einreichen
  • Motivationsschreiben verfassen
  • Referenzen von bisherigen Vermietern (Hier findest du einen How-to-Artikel für die perfekte Bewerbung)

Wichtig:

Bei den meisten Genossenschaften in Zürich ist eine Mitgliedschaft Voraussetzung. Das kostet meist 500-2000 CHF, ist aber kein "Vitamin B" – sondern ein transparenter Teil des Systems!

Mythos 4: "Genossenschaften sind altmodisch und unmodern"

Die Realität: Wohnbaugenossenschaften sind Vorreiter für innovatives Wohnen

Moderne Genossenschaftsprojekte in Zürich:

Kalkbreite (2014):

  • Preisgekröntes Architektur-Projekt
  • Innovative Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Gewerbe
  • Autofreie Siedlung mit Mobility-Stellplätzen

Mehr als Wohnen (2015):

  • Europas grösste Genossenschaftssiedlung
  • 2000-Watt-Gesellschaft-kompatibel
  • Vertical Farming und urban Gardening

Hunziker Areal (2015):

  • Pionier-Projekt für nachhaltiges Wohnen
  • Minergie-P-Eco-Standard
  • Innovative Gemeinschaftsräume

Was moderne Genossenschaften bieten:

Nachhaltigkeit:

  • Minergie-Standards sind oft Standard
  • Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen
  • Graue Energie wird minimiert

Technologie:

  • Smart-Home-Lösungen
  • Glasfaser-Internet
  • Digitale Hausverwaltung

Gemeinschaft:

  • Co-Working-Spaces
  • Gemeinschaftsküchen und -gärten
  • Nachbarschaftsaktivitäten

Verglichen mit privaten Neubauten:

Genossenschaften investieren oft mehr in Gemeinschaftsräume und nachhaltige Technologien, da sie nicht gewinnorientiert sind.

Mythos 5: "Genossenschaftswohnungen sind nur für Geringverdiener"

Die Wahrheit: Auch Gutverdiener wohnen in Genossenschaften

Einkommensgrenzen in der Realität:

  • Viele Wohnbaugenossenschaften haben gar keine Einkommenslimiten
  • Wo Grenzen existieren, sind sie oft höher als erwartet
  • Fokus liegt auf Kostenmiete, nicht auf Einkommensselektion

Konkrete Beispiele:

Familienheim-Genossenschaft Zürich:

  • Einkommensgrenze für 4-Zimmer-Wohnung: ca. CHF 140'000 (Paar)
  • Das entspricht etwa dem Zürcher Medianeinkommen

Wohnbaugenossenschaft Sonnengarten:

  • Keine Einkommensbeschränkungen
  • Offene Aufnahme für alle Interessierten

ABZ (Allgemeine Baugenossenschaft Zürich):

  • Moderate Einkommensgrenzen
  • Auch für mittlere Einkommen zugänglich

Dein Aktionsplan: So findest du deine Genossenschaftswohnung in Zürich

Schritt 1: Sofort handeln (heute!)

  • Anmeldung bei mehreren Genossenschaften ist der wichtigste Schritt
  • Je früher du dich anmeldest, desto besser deine Chancen
  • Wartezeit beginnt erst mit der Anmeldung

Schritt 2: Die wichtigsten Genossenschaften in Zürich

Grosse Genossenschaften (mehr Fluktuation):

  • ABZ (Allgemeine Baugenossenschaft Zürich): Über 6'000 Wohnungen
  • Familienheim-Genossenschaft Zürich: Über 4'000 Wohnungen
  • Baugenossenschaft Sonnengarten: Über 1'000 Wohnungen

Schritt 3: Strategisch vorgehen

Unterlagen vorbereiten:

  • Betreibungsregisterauszug (aktuell)
  • Lohnausweis der letzten 3 Monate
  • Referenzen von bisherigen Vermietern
  • Motivationsschreiben

Bewerbungsstrategie:

  • Bei 5-10 Genossenschaften gleichzeitig anmelden
  • Auch weniger bekannte Genossenschaften berücksichtigen
  • Neubau-Projekte im Auge behalten

Schritt 4: Langfristig dranbleiben

  • Newsletter von Genossenschaften abonnieren
  • Regelmässig Websites checken
  • Geduld haben – es lohnt sich!

Fazit: Deine Genossenschaftswohnung in Zürich ist möglich!

Die 5 wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Wartezeiten sind oft kürzer als gedacht – besonders bei grossen Wohnungen
  2. Alle Wohnformen sind willkommen, nicht nur Familien
  3. Transparente Vergabe ohne Vitamin B – Anmeldedatum und Schnelligkeit bei Bewerbung auf Inserate zählt
  4. Moderne Projekte setzen Standards für nachhaltiges Wohnen
  5. Alle Einkommensschichten können profitieren

Dein nächster Schritt: Besuche noch heute die Websites der grossen Genossenschaften in Zürich und melde dich an. Jeder Tag, den du wartest, verlängert deine Wartezeit!

Weiterführende Ressourcen für deine Wohnungssuche:

Viel Erfolg bei deiner Wohnungssuche in Zürich!

Teile diesen Beitrag